Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Tomerdingen

Stele1   Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Tomerdingen

„Höre, mein Sohn, auf die Weisung des Meisters, neige das Ohr deines Herzens, nimm den Zuspruch des gütigen Vaters willig an und erfülle ihn durch die Tat“ (Regula Sancti Benedicti, Prolog 1)

„Ora et labora“ = „ bete und arbeite“ ist das Motto des Heiligen Benedikt. Nach dem ersten Satz seiner Mönchsregel könnte man auch sagen: Höre auf Gottes Wort und setze es in die Tat um. Der Heilige Benedikt von Nursia (heute: Norcia) gründet um 529 das Kloster Monte Cassino, das als Urkloster des Benediktinerordens gilt. 540 schreibt es auf Vorlage der Bibel und älterer Ordensregeln seine eigene Regel, die für seine Mönche gelten soll. Die Regel des Benedikt definiert Leitung in Verantwortung und kann sehr gut auf unterschiedliche Klöster angepasst werden. So setzt sich die Regel vor allem in englischen Klöstern durch. Von dort kommt sie mit den angelsächsischen Missionaren (Bonifatius) nach Deutschland. Klöster, die nach der Regel des Heiligen Benedikt leben entstehen so in ganz Europa und bilden ein Netzwerk. Jedes Kloster verwaltungstechnisch unabhängig, aber doch verbunden. In diesem Netzwerk bewegte sich Joseph Wannenmacher. In Tomerdingen geboren war er Untertan des Benediktinerklosters Oberelchingen. Im Auftrag des Abtes des Klosters reist er nach Rom, um dort zu studieren. Auf der Reise wird er wahrscheinlich häufiger in Benediktinerklöstern übernachtet haben, da die Äbte für Reisende oft Empfehlungsschreiben für andere Klöster ausstellten. Wannenmacher knüpfte so in dem Netzwerk der Klöster eigene Kontakte, was ihm dann auch Aufträge einbrachte (z.B. St. Gallen).

Wannenmacher stellt hier dar, wie der Heilige Benedikt am Altar knieend von einem Engel die aufgeschlagene Ordensregel erhält. Er macht deutlich, dass die Regel von Gott inspiriert ist und von Gott her das zusammenleben der Mönche und Nonnen gut regeln soll. Diese Darstellung findet sich in jedem Benediktinerkloster dieser Zeit. Die Benediktusregel ist das wichtigste Buch für einen Benediktiner nach der Hl. Schrift. In beiden wird täglich gelesen.

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