Familiengruppe Tomerdingen – Eine Erfolgsgeschichte im Projekt Zukunft

PMA`s!? Wieder eine Abkürzung in unserer digitalen 4.0-Welt. Aber so eine PMA hat uns sehr aus unserem Dilemma geholfen. Mitgliederschwund, Überalterung in der Ortsgruppe. Wer kennt das nicht aus dem eigenen Albvereinsleben in der OG? Als Vorstand der OG Tomerdingen (um Ulm), hat man manchmal schon Bedenken, wie es wohl weitergeht. Einiges wurde in den vergangenen Jahren versucht in Sachen Werbung und Veranstaltungen, um etwas mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ob es nun die Beteiligung am Kinderferienprogramm der Gemeinde war oder unsere regelmäßigen Diavorträge, die Resonanz war gut bis sehr gut. Trotzdem wollte es einfach nicht zünden, um etwas an dem Abwärtstrend bei unseren Mitgliederzahlen zu ändern. Auch eine von der Jugendgeschäftsstelle angeschobene Aktion, nämlich die Apfelsaftwochen im Herbst, wurde leider ein Reinfall! Was lief schief? Die Aktionen wurden zwar im Mitteilungsblatt der Gemeinde beworben, aber unsere Zielgruppe haben wir so nicht erreicht. Da kam der Tipp mit der „Mäppchenpost“ von einer Familie. AHA!? Sonst alles gut vorbereitet für diesen Tag, aber die richtige Werbung, an dem ist damals unsere örtliche Aktion an diesem Tag auf Grund gelaufen. Durch den zu geringen Zuspruch mussten wir die Aktion absagen (Mäppchenpost: Über das Schulmäppchen kann man schulinterne Infos verteilen, neues vom Förderverein der Grundschule und externe Infos. Fazit als Vereinsmensch: man lernt nie aus).

Irgendwann sprach Sabine Wuchenauer, dann bei einem Familienstammtisch im Gau von Pädagischen Mitarbeiter/innen. Die PMA´s sollten die Ortsgruppen bei der Gründung von Familiengruppen unterstützen. Nach der Panne mit der Apfelaktion war das wieder ein Hoffnungsschimmer. Ja, es dauerte noch ein paar Jährchen und im Sommer 2016 stellte sich Kirsten Klahold als PMA für unseren Gau vor. Gut! In der ersten E-Mail fragte sie nach den vergangenen Aktionen, was in unserer OG so gelaufen ist in Richtung „Familienarbeit“. Nachdem ich mein Leid so niedergeschrieben und durch das Netz geschickt hatte, kam kurze Zeit darauf von Kirsten das Angebot, dass unsere Ortsgruppe Hilfe von ihr bekommen könnte. Poah! So schnell hatte ich gar nicht damit gerechnet. Ich räumte mir eine Woche Bedenkzeit ein, denn wir hatten zu dieser Zeit viel zu tun und ich wollte schließlich auch den Ausschuss um seine Meinung fragen. Eigentlich kann man dieses Angebot nicht ausschlagen. Also Daumen hoch!

Kirsten hat sich dann in der nächsten Sitzung dem Ausschuss vorgestellt und ihr Konzept unterbreitet, wie es in Tomerdingen mit der Familienarbeit losgehen könnte. Ansprechpartner? Bei unserer überschaubaren Größe wird es Chefsache. Bloß, wo nehme ich mir die Zeit her. Großbaustelle zuhause! Kirsten versprach, uns bei der Werbung  zu entlasten und Flyer, Plakate und Ankündigungstexte zu erstellen. Verteilen mussten wir diese. OK! Dann starten wir! Als Anfang November bekannt wurde, dass wir etwas für Familien veranstalten, kamen schon die ersten positiven Reaktionen. Gleich zwei Familien traten dem Schwäbischen Albverein bei. An der Auftaktveranstaltung, dem „Drachenbasteln“, waren wir über 30 Eltern und Kinder. Dass für die selbergemachten Flugdrachen leider die richtige Prise Wind fehlte, war gar nicht so schlimm.

Der Beginn war sehr positiv. Über rund 1,5 Jahre hat Kirsten neun Veranstaltungen für und mit uns geplant, organisiert und durchgeführt. Die Resonanz war immer gut. Der Schneeball, der am Anfang ganz klein war, ist immer weiter gewachsen und bis Ende des vergangenen Jahres hatten sich zwölf Familien dafür entschieden, Mitglied zu werden. Für unsere kleine Ortsgruppe ein wahrer Jungbrunnen!

Im vergangenen Oktober hatte Kirsten dann alle interessierten Familien zu einem Erfahrungsaustausch und Planungstreffen für das nächste Jahr eingeladen. Nachdem die Ideen nur so sprudelten, fragte sie ganz offen, ob die Familien sich schon zutrauen würden, das neue Programm eigenständig durchzuführen und die Familiengruppe selbstständig weiter zu führen. . Nachdem Kirsten angeboten hatte, auch weiterhin bei Fragen und Problemen als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen, erklärten sich Diana und Gerald Rehm, Stefi Hauck und Jochen Schulz bereit, die Verantwortung für diese Aufgabe als Team zu übernehmen. So ist an einem sonnigen Samstag im Oktober die erste Familiengruppe unserer OG gegründet worden. Während Kirsten noch ihre Veranstaltungen bis Ende des Jahres durchführte, hatte unser neues Familienteam mit dem ersten Programm schon alle Hände voll zu tun.  Planung, Organisation und Durchführung wollten kennengelernt werden, weshalb es Ende des Jahres noch ein „Übergabetreffen“ mit Kirsten gab.

Der Zuspruch seither ist phänomenal. Alle Veranstaltungen sind mit bis zu 61 Teilnehmern sehr gut besucht. Nun bleibt mir noch, zum Schluss meiner niedergeschriebenen Gedanken und Erfahrungen, ein Resümee zu ziehen: Geduld, mehr Geduld und nochmals Geduld und Beharrlichkeit zahlen sich irgendwann aus. Das Bonbon zum Schluss: Auf der Mitgliederversammlung in Kirchheim u. Teck konnte ich von Präsident Dr. Rauchfuß dankenswerterweise Übernachtungsgutscheine für unsere Familienarbeit entgegennehmen – als Auszeichnung für die Ortsgruppe mit dem prozentual höchsten Zuwachs in 2017. – Herbert Göttle

 

Wir, das neue Familiengruppenteam, waren von Anfang an sehr angetan, dass bei uns ab jetzt eine Familiengruppe entstehen soll. Daher haben wir viele Veranstaltungen von Kirsten besucht und waren auch beim oben angesprochenen Planungstreffen dabei. Die Ideen sprudelten und so war es irgendwie ganz natürlich, dass wir das auch zu diesem recht frühen Zeitpunkt schon alleine angehen wollten und konnten.  In unser Jahresprogramm 2018 haben wir eine Fackelwanderung, einen Besuch auf dem Hühnerhof, Frühjahrsputz als Müllaktion, heimische Wildkräuter entdecken und schmecken, Besuch bei einer Imkerin, einen Ausflug mit dem Zug zur Burg Helfenstein, eine Lamawanderung auf der schwäbischen Alb und zur guter Letzt eine Waldweihnacht aufgenommen. Angesprochen sind alle, die Lust auf Abenteuer und Natur haben, die gemeinsam Natur mit allen Sinnen erleben und erlebbar machen wollen. Mit anderen Familien zusammen die Seele dabei baumeln zu lassen, motiviert und macht mehr Spaß.

Dass wir, seit wir die Familiengruppe übernahmen, bei manchen Veranstaltungen fast überrannt würden, damit hatten wir gar nicht gerechnet und stellte uns vor manche Herausforderung. Zu den Aktionen kommen viele bekannte Familien, aber es sind auch immer wieder neue Gesichter dabei. Umso schöner ist es, wenn man die strahlenden Gesichter sieht und motiviert, weiter zu machen.
Wir hoffen weiterhin auf so großen Anklang bei den Familien – auch beim neuen Jahresprogramm 2019.
Das Team der Familienortsgruppe Tomerdingen Diana und Gerald Rehm, Jochen Schulz und Stefi Hauck

 

…Artikel aus der Zeitschrift „Blätter des Schwäbischen Albverein“…